Gute Verdauung: Schritt für Schritt

 

Hier der Text aus der BKK Werra-Meissner Mitgliederzeitschrift "Wohlfühlsam" geschrieben von Steffen Deubener.

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Was macht eine gute Verdauung aus?

Was eine gute oder gesunde Verdauung ausmacht, ist zweifelsfrei eine persönliche Einschätzung. Und die meisten von uns haben zumindest eine Vorstellung davon, wie es sein kann, Verdauungsprobleme - seien es Verstopfung, Blähungen oder Durchfall - zu haben. Geruch und Farbe unseres Stuhls sind zentrale Einflussgrößen in der Beurteilung, wie gut die Verdauung funktioniert. Doch nicht nur, was am Ende herauskommt, sondern vor allem, was vorher in den Körper hineingeht, spielt eine entscheidende Rolle. Insofern müssen wir sowohl unsere Nahrung als auch unseren Stuhl sowie die individuellen Befindlichkeiten (z. B. die Ursache für Blähungen, Durchfall oder Verstopfung) beurteilen, wenn wir über unsere Verdauung sprechen.

Du bist, was du isst … Aber ist das auch gesund?

Einen bedeutenden Einfluss auf die Verdauung haben natürlich die Lebensmittel, die wir konsumieren: Kohlenhydrate in Form von Zucker oder Nahrungszusatzstoffe, die mit dem Darmmikrobiom, dem Darm und unserem gesamten Organismus interagieren, führen zu einer erhöhten Entzündungsaktivität. Hohe Fettmengen sind Ursache für eine gesteigerte Aktivität des Immunsystems, was als postprandiale Entzündungsreaktion (Entzündungsreaktion nach dem Essen) bezeichnet wird. Diese hält vor allem in der Kombination mit häufigen und fettreichen Mahlzeiten länger an. Letztlich kann eine unausgewogene Ernährung mit vielen gesättigten Fettsäuren, Zucker, Süßstoffen und rotem Fleisch zu einem Ungleichgewicht der Mikroorganismen im Darm (Dysbiose) und damit auch zu Verstopfungen oder Durchfall führen.

Meine Tipps – Was kann man für eine gute Verdauung tun?

Im Wesentlichen ist es die richtige oder falsche Ernährung, die unsere Verdauung beeinflusst. Insofern kann man mit einer gesunden und für uns Menschen artgerechten, vielfältigen Ernährung einen großen Teil zu einer gesunden Verdauung beitragen. Hier sind einige Tipps, die sich einfach umsetzen lassen:

  • Artgerechte und vielfältige Ernährung: Integriere möglichst viele gesunde pflanzliche Ballaststoffe in deinen Speiseplan und versuche, auch viele unterschiedliche Lebensmittel pro Woche zu dir zu nehmen (Empfehlung: mindestens 30 unterschiedliche Pflanzenarten.) Ein Lebensmittel versteht sich als „natürliches“ Produkt, wie Gemüse und Obst – aber auch unterschiedliche Apfelsorten. Nicht aber unterschiedliche Pizzen. 
  • Timing und Frequenz: Unser Biorhythmus gibt eine genetisch programmierte Stoffwechselsituation des Körpers vor, die sowohl für eine gute Verdauung als auch für unsere Gesundheit günstig ist. Ein weiterer Tipp: Es sollte nur während der aktiven Zeit des Biorhythmus (ca. von 07:00 – 19:00) gegessen werden. Pro Tag sind nicht mehr als 2-3 Mahlzeiten ohne Zwischenmahlzeiten ideal.

Wie kann ich eine gute Verdauung zusätzlich unterstützen?

Neben einer gesunden, ausgewogenen und ballaststoffreichen Ernährung können wir aber noch mehr für eine gesunde Verdauung tun. Insbesondere die Reduktion von Stress oder der bessere Umgang damit kann hier viel bewirken. Hier meine besten Tipps:

  • Regelmäßiges Bewegen und Sport haben sowohl einen positiven Einfluss auf unseren Stresspegel als auch auf den Darm und die Verdauung. Bewegung kann auch dabei helfen, Verstopfung vorzubeugen und Blähungen zu lindern.
  • Bewegungspausen am Arbeitsplatz einbauen. Optimal wäre es, sich alle 60 Minuten für eine Minute intensiv zu bewegen, z. B. durch zügiges Treppensteigen (man sollte außer Atem sein). Diese Sitzunterbrechungen dienen nicht nur einer guten Verdauung, sondern reduzieren auch das Risiko anderer Krankheitsbilder, wie z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • Entspannungstechniken, wie Meditation, Achtsamkeitstraining, Yoga oder Waldbaden tun ebenfalls gut. Dies lässt sich auf das Training eines bestimmten Teils des Nervensystems zurückzuführen, nämlich das des Parasympathikus. Der Parasympatikus beeinflusst mit der direkten Verbindung zwischen Gehirn und Darm auch unsere Verdauung.
  • Trinken (primär Wasser) ist sehr wichtig für die Verdauung. Die Empfehlung ist, täglich etwa zwei Liter Wasser zu trinken. Allerdings wird die Trinkfrequenz – also wie oft am Tag wir trinken sollten, aktuell diskutiert. Eine geringere Trinkhäufigkeit wird nämlich mit positiven Effekten auf die Gesundheit in Verbindung gebracht.
  • Bei langfristigen Problemen bietet sich ein Darmsanierungsprogramm an, basierend auf aktuellem Stand der Wissenschaft und abgestimmt auf unsere moderne Lebensweise

 

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